Event-Doku: APG Planning Basics 2014

Die Agentur Kolle Rebbe (Hamburg) öffnete Ende März ihre Türen für den APG Planning Basics Workshop. Unter dem diesjährigen Motto „Neu denken, anders machen. Der Planner als Innovator.“ plauderten erfahrene Strategen und Unternehmer aus dem Nähkästchen, was ein Planner früher war, heute ist und morgen vielleicht sein wird und brachten den Strategie-Neulingen und –Quereinsteigern ihre Sicht des Plannings näher – theoretisch wie praktisch in kurzen Workshop-Sessions.

Holger Schneider (Director Strategy bei Syzygy), Sonja Winter und Ulrike Reimann (Social Impact Lab), Ralph Poser (Geschäftsführer Strategie Kolle Rebbe) und Stefan Clauss (Gründer und Geschäftsführer Heimplanet) nahmen die 16 Teilnehmer mit auf eine Zeitreise durch ihre eigene berufliche Laufbahn, ihr tägliches Tun und ihre Visionen für die Zukunft.

Hier ein paar spannende Diskussionspunkte:

  • Die Digitalisierung bringt das Marketing zu seinen Anfängen zurück. Nämlich zu echten Beziehungen à la Tante Emma.
  • Marken müssen heute nützlich und relevant sein, damit sie Aufmerksamkeit bekommen und es verdienen, weiterempfohlen zu werden.
  • In Zukunft wird es öfter darum gehen innovative Ideen in Form von Produkten/Services zu entwickeln, die beworben werden sollen und weniger darum, große Werbeideen zu kreieren.
  • Für soziale, kulturelle oder gesellschaftsfördernde Organisationen wird es immer schwieriger ihr Engagement durch Spendengelder zu finanzieren und aufrechtzuerhalten. Werden diese knapp, sind Non-Profits meist unfähig, zu handeln. Deshalb braucht es mehr gesellschaftlich-soziale Ideen mit wirtschaftlichem Motor.
  • Jede Agentur bekommt die Art von Planning, das es „verdient und braucht“.
  • Planner sind Denkbeschleuniger, denn Zeit ist die wichtigste Größe in kreativen Prozessen.
  • Tools sollen beim Denken helfen und nicht standardmäßig eingesetzt werden.
  • Ein Planner hat zwei Gesichter: Ein schlaues (Problemverständnis, Plan & Strategie) und ein freundliches (Orientierung & Inspiration)
  • Planner müssen nicht die Klügsten, aber die Nützlichsten sein.
  • Ein Planner ist akzeptiert, wenn er hört: Was meinst’n du dazu?
  • „Viel“ beim Planning bringt selten viel. Zu viele Fakten machen den Planner blind. Zu viele Planner-Ideen machen den Kreativen verrückt.
  • Das bessere Briefing ist kurz und präzise. Fokussiert (Problem), relevant (Insight), inspirierend (Sprungbretter). Ein One-Pager in einfacher Sprache. Der beste Test: Kannst du’s am Telefon erzählen? Und vor allem keine Staffelstabübergabe. Keine Frontalbeschallung. Sondern ein interdisziplinäres Konzeptmeeting.
  • Fehler machen (und aus ihnen lernen) aus einer guten Idee eine noch bessere.
  • Kommunikation in der Produktentwicklung bzw. im Unternehmensaufbau gewinnt erste Fürsprecher und zugleich erste potenzielle Käufer.
  • Die richtigen Partnerschaften sind wichtig, um relevante Produkte zu entwickeln, eine Marke zu etablieren und diese nicht zu verwässern.

Bei einem abschließenden Get-together lies man den Workshop-Tag in gemütlicher Runde bei Bier und Pizza ausklingen.

Feedback einiger Teilnehmer:

„Der Planning Basics Workshop hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Vorträge waren sehr unterschiedlich, so dass es ein abwechslungsreicher Tag war. Das Thema „Innovation“ war spannend und es war toll, dass es mehr Input gab als nur die typische Einführung „Was macht ein Planner eigentlich so“.  Der abschließende Vortrag des Mitbegründers der Zeltfirma „Heimplanet“ war wirklich spannend und es war toll, dass es hierzu auch einen praktischen Teil mit Gruppenarbeit gab. Etwas mehr Input zu hilfreichen Tools für die Planning-Arbeit wäre gut gewesen.“

„Der Mix aus „Frontbeschallung“ und Interaktivität hat mir gut gefallen, allerdings ist nach so kurzer Zeit Teamarbeit natürlich auch nicht wirklich ein Ergebnis zu erwarten, was etwas unbefriedigend ist. Super war das „über den Tellerrand blicken“.