Das Power Planning Camp #11, 14./15. Oktober 2016, Philipp & Keuntje, Hamburg

Trüffelschweinfrischlinge auf der Jagd 

Von Sara Moering

 

26 junge Strategen, zwei Tage um zu lernen, sich austauschen, diskutieren bis es raucht, immer auf der Suche nach der Zielgruppe, dem Insight und der besten Nische – das war das Power Planning Camp 2016. Die Aufgabe: Eine Markenpositionierung und eine erste Touchpointstrategie für einen realen Kunden – einem ganz frischen Startup für Streaming-Speaker – zu erarbeiten.

 

img_5310

 

Das PPC war nicht nur aufgrund der erfahrenen Referenten und spannenden Themen lohnenswert, sondern insbesondere durch die Diskussionen und gemeinsam erarbeiteten Strategien geprägt. Dabei kamen Strategie-Einsteiger, -Umsteiger, und interessierte Nicht-Strategen zusammen. Die brennendsten Fragen drehten sich um den optimalen Prozess in der Strategiefindung, was dieser obskure Insight eigentlich ist und die Übersetzung des Insights in die richtige Strategie.

 

“Wie kommt man zum Insight? Rühren, rühren, rühren, bis es irgendwann plopp macht!”

Knut Riedel, Freelance Strategy Director

 

Nach einer Einführung zur Geschichte des Plannings wagten wir uns an die strategischen Suchfelder Mensch, Markt, Marke. Immer auf der Suche nach der Erkenntnis und mit dem Verständnis geimpft, dass man die Güte des Planners nach seiner Nützlichkeit bemisst, folgten das Kundenbriefing und die Sammlung erster Ideen. Unterstützt wurde die Suche nach dem besten Ansatz von den Sponsoren von Appinio, Ebiquity und RMS.

Einige der wichtigsten Erkenntnisse dabei:

  • Strategie ist immer auch Bauchgefühl
  • Manchmal muss man sich bei der Formulierung eines guten Insights von der Kreation helfen lassen
  • Kooperation und Interaktion ist zentral für eine gute Strategie
  • Strategie heißt auch und vor allem, sich gegen bestimmte Richtungen zu entscheiden
  • Man darf sich nicht verzetteln und sollte stets das große Ganze im Blick behalten

 

“Ein leichtes Unwohlsein entsteht meistens dann, wenn die Strategie eine besonders interessante ist.”

Tim Keil, Head of Planning, Phillipp & Keuntje

 

Weiter ausgearbeitet wurde die Strategie tags darauf, nach einer erneuten Betankung zum Thema Channel Planning, und bis zum späten Nachmittag weiterentwickelt und geschliffen. Und das nicht als PowerPoint, sondern ganz old school auf Flipcharts.

Letztlich zeigte sich, was wir schon am vorherigen Tag gelernt hatten: Es gibt keinen optimalen Prozess und es ist normal, zeitweise zu verzweifeln. Auch wenn ein Insight banal klingt, kann er eine richtungsweisende Einsicht liefern. Außerdem stellten wir fest, dass Dialoge – oder sogar Streitgespräche – unerlässlich sind und dass man für eine gute Strategie manchmal bluten muss. Und vor allem, dass es sich immer lohnt, das alles in Kauf zu nehmen.