An diesem späten Oktobertag macht das Hamburger Wetter seinem Ruf endlich wieder Ehre und ließ das Kopfteinpflaster im Innenhof von Lukas Lindemann Rosinski glänzen. Ebenso glänzend war die Laune der Teilnehmer am APG Design Thinking meets Strategy Workshop. 11 wissbegierige Strategen freuten sich auf den Input von Design Thinking Coach Sebastian Keitel und wollten Planning Herausforderungen mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Von Lars Fiëck

 

Design Thinking ist aktuell in aller Munde und doch existiert keine einheitliche Definition. Dies liegt zum Teil daran, dass Design Thinking ein multidisziplinärer Ansatz ist und nicht nur von einer speziellen Richtung geprägt wird. Design Thinking zeichnet sich aber vor allem durch eine starke Benutzerorientierung, Visualisierung, Protyping und iteratives Vorgehen aus.

Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, das Strategen besser denken als zeichnen können. Mit diesem Vorurteil räumten die Teilnehmer direkt zu Beginn auf und skizzierten ihre Erlebnisse der letzten Woche. Der visuellen Arbeit stand also nichts mehr im Weg.

Nach einem umfangreichen Vortrag über die Hintergründe und Tools, stellt sich die Frage nach den Einsatzmöglichkeiten in der Entwicklung von Marken- und Kommunikationsstrategien.

Zum einen erfolgt die Entwicklung von Kommunikation bereits in iterativen Prozessen, zum anderen lässt sich das Prototyping einer Marken- oder Kommunikationsstrategie nur schwer mit dem einer Produktentwicklung vergleichen und testen.

Versteht man Design Thinking jedoch als Bezugsrahmen oder Leitfaden und versucht nicht strategische Herausforderung in Tools anderer Disziplinen zu pressen lassen sich erstaunlich gute Ergebnisse erzielen.

Als eine gute Basis erwies sich der „Value Proposition Canvas“. Die Teilnehmer erarbeiteten zwei Fragestellungen und versuchten diese mittels Design Thinking Ansätzen zu beantworten. Die zu Beginn noch etwas zögerliche Umsetzung nahm jedoch schnell Fahrt auf und führte zu erstaunlichen Ergebnissen.

Wo in einer Gruppe die Ergebnisse so sprudelten, dass die Frage erweitert wurde, führte die Diskussion in der anderen Gruppe zu der Erkenntnis, das die ursprüngliche Frage neu gestellt werden muss. Beide Ergebnisse sind typische Folgen eines Design Think Prozesses.

Der „Design Thinking meets Strategy Workshop“ beantwortete mindestens genauso viele Fragen wie er auf der anderen Seite bei den Teilnehmern auslöste, aber genau das ist der Sinn von Design Thinking Prozessen – Dinge miteinander aus neuen Blickwinkeln zu sehen und Gelerntes in Frage zu stellen.

 

Vielen Dank an Lars Fiëck für die Dokumentation.